Verfasst von: Hao | 28. Dezember 2008

Auf der Durchreise


Sonntag, 28. Dezember 2008

Ich bin ein Gast auf Erden. Psalm 119,19

Jesus sprach: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Matthäus 8,20

berlinJemand besuchte den Rabbi Hafez Hayyim. Er war erstaunt, dass das Haus des Rabbi nur aus einem einfachen, mit Büchern gesäumten Zimmer bestand. Das einzige Mobiliar war ein Tisch und eine Bank. „Rabbi, wo sind deine Möbel?“ fragte der Besucher. „Wo sind deine?“ entgegnete der Rabbi. „Meine? Ich bin doch nur auf Durchreise.“ „Das bin ich auch“ entgegnete der weise Rabbi.

ankara-1971Warum, so frage ich mich  belasten wir uns dann mit viel schwerem Gepäck? Hoffentlich gelingt es uns, in 2009 mehr auszuspannen von dem, was uns einspannt; loszulassen das, was uns nicht leicht loslässt; frei zu werden wenigstens für kurze Zeit von dem, was uns zwanghaft gebunden hält.

Wenn ich eine Rückschau halte, dann muss ich feststellen, dass mir in 2007 und 2008 deutlich wurde, dass ich wirklich nur ein Gast auf Erden bin. Es gab Zeiten, in denen ich dachte, dass meine Gastzeit hier abgelaufen sei. Doch Gott meint es anders, er hält meinen Gastzustand aufrecht

Es ist schon fast eine Plage mit dieser Erkältung aufzustehen. Deshalb drehe ich mich nach der Telefonandacht mit Schwester Traudel um 7.30 Uhr auch wieder in meinem Bett um und schlafe bis 12.30 Uhr weiter, nachdem ich vorsorglich die Telefonanlage abgeschaltet habe. Kann mich auch sogar noch etwas regenerieren, zumal der Gottesdienst heute auch erst am Abend stattfindet.

unfall-2003Am Morgen habe ich einen Autounfall. Das besondere ist aber, dass der Verursacher lediglich drei Jahre alt ist und nicht einmal über das Lenkrad schauen kann. Eine weitere Beschreibung des Traumes erspare ich mir. Aber die Eltern habe ich schon heftig eingeheizt.

Mich hat es aber auch erwischt. Die Nase ist total dicht, so dass ich jede Menge Papierverbrauch habe. Dass ich derzeit auch wieder belle, steht außer Zweifel. Trotzdem ist der jetzige Husten anders. Er stammt von der Erkältung, während der letztes doch durch irgendwelche Reize ausgelöst wurde, die ich nicht mehr kontrollieren konnte.

hao-1966Die beste Medizin ist, so stellt sich heraus, ist das Scannen. Und das mache ich auch am Nachmittag. Inzwischen habe ich einen Ordner mit Negativstreifen digitalisiert. Mit anderen Worten: 1413 Negative habe ich nunmehr vom langsamen va-1970Verfall gerettet: Für den einen wertloses Zeugs, für mich unschätzbare Erinnerungen, die nunmehr rund 50 Jahre zurück liegen. Die Arbeit von vier Ordnern liegt noch vor mir. Mit anderen Worten: Da wollen noch so manche Schätze geborgen werden. Es bleibt also äußerst spannend.

st-nicolaiErst am Abend verlasse ich den Kobel zwecks Gottesdienst-besuch. Eigentlich wollte ich mir in Gifhorn das Weihnachts-oratorium anhören, doch meine Erkältung mahnt mich es bei einem Gottesdienst zu belassen, schließlich soll man es auch nicht auf die Spitze treiben.

Man darf sich wieder eine persönliche Losung ziehen. Ich greife in den Korb und muss etwas schlucken, als ich mein Bibelwort lese. „In deine Hände befehle ich meinen Geist“. Dieses Psalmwort betete Jesus am Kreuz. Es waren somit seine letzten Worte. Sollte das vielleicht ein Hinweis sein? Dann bitte auch noch den Rest des Verses: „Du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott“. Dass könnte unter Umständen noch heiter werden. Aber zum Glück sind die Losungen immer Trost und niemals Wahrsagerei. Trotzdem gilt für mich: Ich bin auch nur auf der Durchreise.

Erschrocken bin ich, als ich im Gottesdienst hustete und dabei Blut entdecke. Ich mache mich schlau und erfahre, dass vielleicht bei meinem Bellen ein Äderchen  irgendwo geplatzt ist. Sonst kann ja nicht viel passieren, schließlich bin ich noch vor wenigen Tagen auf den Kopf gestellt worden. Ich werde das aber weiter beobachten.

schaufenster1Heute ist mal wieder verkaufsoffener Sonntag, den ich aber absolut verächtlich an der Seite liegen lasse. Warum? Das brauche ich wohl nicht erst groß schriftlich zu fixieren.

Eine neue Woche, die letzte in 2008. So werde ich mich in den nächsten Tagen verstärkt mit meinem neuen Kalender zu beschäftigen haben, nachdem ich den alten, den ich nicht brauchte, mit Erfolgt wieder zurückgebracht habe. Es gilt viele Termine einzutragen, denn krank sein, war gestern.


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