Freitag, 31. Januar 2014
Steh auf, Gott, richte die Erde, denn dein Eigentum sind die Nationen alle. Psalm 82,8
Johannes schreibt: Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm! Offenbarung 7,9-10
„Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“. Ich mag diese Aussage des Altkanzlers Helmut Schmidt. Was man mir bis in die letzten Tage alles für Visionen verkaufen wollte, würden Tränen hervorrufen, wobei diese nicht nur bei Lachanfällen anfallen, sondern auch beim Erschrecken und Trauern über Menschen, die sich geistlich auf einer Ebene bewegen, die unendlich traurig ist und großes seelisches und psychisches Durcheinander zeigt.
Ich habe keine Probleme, biblische Visionen anzunehmen. Johannes und die anderen Visionäre aus dem Wort Gottes brauchten keinen Arzt. Ihre Äußerungen waren biblisch fundiert und haben ihren Niederschlag in dem Heilsplan Gottes gefunden. Wogegen ich mich aber massiv wehre, sind Bestrebungen, mit Visionen Macht auszuüben, zu signalisieren, dass man es besser weiß. Da hat die Zunft der Wahrsager noch höhere Trefferquoten als die Möchtegernvisionäre aus der (un)frommen Nachbarschaft. Etwas mehr Bescheidenheit auf diesem Gebiet würde den Gang zum Arzt sicherlich ersparen.
Jetzt beginnt sie, meine vierte Woche in der Klinik. Das Jahr fängt ja wirklich nicht unbedingt prall an. Ganz netter Hammer, wenn ich mir die Ereignisse noch einmal vor meinem inneren Auge Revue passieren lasse. Derzeit bewegt sich nicht viel. Gibt es eine Alternative?
Da habe ich mich wohl etwas zu früh gefreut. Mein Blutbild sieht nicht unbedingt berauschend aus. Heute bekomme ich sogar zweimal Nachschub, weil der HB-Wert wieder in die Knie gegangen ist. Mit anderen Worten: Ich werde nicht entlassen. Dann wird es aber auch schon wieder etwas eng, denn ab 10. Februar ist meine zweite Chemo fällig.
In der Visite wird mir noch einmal bestätigt, dass man mich aus Sicherheitsgründen noch über das Wochenende „behalten“ will. So wird erst am Montag ein neuer Heimschickversuch gestartet. Nein, ich bin nicht sauer, auch nicht ärgerlich. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, denn hier bin ich wirklich gut aufgehoben.
Ich muss aber nun auch was Positives berichten. Eigentlich geht es mir gut, sehr gut sogar. Ich habe keinerlei Beschwerden, keine Schmerzen und kann wunderbar tief und fest schlafen. Eine doppelte Dröhnung Ohropax blendet auch die heftigsten Hustenattacken meines Bettnachbarn, der sich wirklich aufgrund seiner Luftnot durch den Tag quält, weitestgehend aus. Du kannst viel im Leben teilen, aber nie zwei Dinge: Krankheit und Deine Gänsehaut. Die bekommste nicht los, sie hängen an dir wie Kletten, die Du das ganze Leben mitschleppen musst. Eigentlich geht es mir gut, aber „uneigentlich????“
„Uneigentlich“ bin ich an der Hand meines Vaters. Und darauf kommt es doch schließlich an.
Bei allen Sorgen ist es ein Trost für uns zu wissen, daß Du gut versorgt bist und Dich an der Hand des Vaters siehst.
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By: giselchen on 31. Januar 2014
at 16:09
[…] (un)eigentlich wie ein schwerkranker Blogger mit einer zurückgekehrten Krankheit umgeht … von hier aus ganz liebe Grüße zu Hao Erika […]
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By: (un)eigentlich ein berührender Beitrag on 31. Januar 2014
at 16:23
im Moment bist du dort wirklich gut aufgehoben
weiterhin alles Gute und Liebe für dich , lieber Hao .
Du bist so tapfer – bewundernswert !
Das Kinderbild mit deinem leiblichen Vater ist sehr schön.
Auch wirst du von dem himmlischen Vater gehalten:
Ich
lasse
dich
nicht fallen
und verlasse
dich nicht
Josua 1,5b
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By: Hase on 31. Januar 2014
at 16:39
https://lebensmut.files.wordpress.com/2012/12/mc3a4chten.jpg?w=500&h=535
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By: Hase on 31. Januar 2014
at 17:00
Ach, wat wor dat früher schön am Schellenberg,
wenn der hao mit dem Vattr durch dat „Düsterjessje“ jing.
Schöne Zeiten der Erinnerung .
Samstags mal durch Lennep gehn.
Sich beim ,,Hartgen „Fahrräder ansehn.
Abend „Wochenend-Geläut“.
War das eine schöne Zeit !?
Lieber Hao ,
wieder wurde Dein Aufenthalt im ,WWeißen Haus“ um einige Tage verlängert.
Hoffen wir,daß dadurch auch Dein irdisches Leben verlängert wird.
Ich wünsche Dir trotz der zusätslichen seelischen „Belastungen“ ein geruhsames Wochensende und dass Dein Kobel Dich bald wieder hat.
Gerhard
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By: gerhard on 1. Februar 2014
at 02:59
Ja, könnten wir noch einmal, ein einziges Mal…. Ne Arschbombe vom Einer würde mir schon reichen…. Und dann mit meinem Uher im grünen Fiat mit der langen Antenne in der Mitte der Scheibe….. 47 Pfennig der Liter in Lütterkusen hingen anne Blume…
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By: Hao on 1. Februar 2014
at 13:28
Ist leider nicht mehr möglich :
Dort ,wo das Lütterkuser Schwimmbad stand ,
war erst eine Wiese und heutzutage ist ,so glaube ich die ,,Liegewiese “ bebaut ..
Keine Chance .
Gerhard
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By: gerhard on 1. Februar 2014
at 19:03
Ich weiß, aber wir sollten mal in der Welle in Lennep reischauen. Du wirst Dich wundern, was es da noch zu entdecken gibt. Sind wir eigentlich immer nach Lütterkusen oder nach Lennep gegangen???????????
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By: Hao on 1. Februar 2014
at 20:07
Lieber Hans Otto,
habe gerade Deine Traueransprache gelesen, die Du Heinrich gehalten hast. Die LKG Tiddische ist mir vom Hörensagen bekannt.
Deine Worte und Gedanken haben mich sehr berührt. Auch Deine Predigten in der LKG Braunschweig.
Kriech in IHN hinein, geh in IHM auf. So können wir vollenden unsern Erdenlauf.
Es wird langsam hell. Es wird Sonntag.
Hartmut Steen segnet Dich im Namen des HERRN.
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By: Hartmut Steen on 2. Februar 2014
at 06:43
Danke, lieber Hartmut. Das ist eine schöne Formulierung, in ihn „reinkriechen“. Kannte ich noch nicht. Grüße bitte die Gemeinde von mir.
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By: Hao on 2. Februar 2014
at 11:52