Samstag, 5. Februar 2011
Wie könnt ihr rechten mit mir? Ihr seid alle von mir abgefallen, spricht der HERR. Jeremia 2,29
Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme. Römer 11,32
Da höre ich sie schon fast wieder „Halleluja“ rufen, die Allversöhner. „Was wollt ihr denn? Hier steht es doch schwarz auf weiß: Damit er sich aller erbarme. Und somit sind wir alle aus dem Schneider und werden gerettet“. Eine schöne, sehr schöne Vorstellung, so richtig menschlich. Es geht für jeden noch einmal gut aus, die Hölle bleibt leer, im Himmel herrscht Gedränge.
So eine schräge Sicht der Fakten kommt heraus, wenn man Gottes Wort nur einseitig liest und interpretiert. Wer sich mit der Bibel auseinandersetzt, ist gehalten, immer die Quersumme ihrer Aussagen zu sehen. Die Allversöhnungslehre ist die erste Lüge des Teufels. Zugegeben, sympathisch ist der Gedanke schon, aber er widerspricht den Grundzügen des Neuen Testaments und natürlich auch der paulinischen Theologie.
Natürlich erbarmt sich der Herr über alle, wenn sie denn das Heilsgeschehen Jesu für sich in Anspruch nehmen. Wer meint, hier einen Automatismus zu sehen, lehnt Jesus ab. Und was der Herr mit diesen Menschen macht, sagt sein Wort überdeutlich.
Am Vormittag schaue ich im TV die Trauerfeier im Halberststädter Dom anlässlich des schweren Zugunglücks in Hordorf vom vergangenen Samstag an. Keiner der Anwesenden hätte wohl vor einer Woche daran gedacht, heute in klirrender Kälte dort im Dom zu sein, um mit seiner Gegenwart Anteil an dem Geschehen zu nehmen.
Ich werde an das Zugunglück bei Radevormwald erinnert, bei dem 46 Personen das Leben verloren. Am 27. Mai 1971 stieß auf einer eingleisigen Strecke ein Güterzug mit einem Triebwagen zusammen, in der sich eine Schulklasse befand, die gerade von einer Abschlussfahrt kam. Nur wenige Kilometer vor dem Ziel passierte es. Ich sehe immer noch den völlig zerstörten Zug und die Leichen der Kinder, die man auf der Böschung abgelegt hatte.
Wenn ich in Radevormwald bin, besuche ich oft den Friedhof und sehe mir die Grabsteine an. Über fast jeden könnte ich eine Predigt halten. Bei all dem, was wir noch in unserem Leben planen, sollten wir nie vergessen: Mitten im Leben vom Tod umfangen wir sind.
Meine Lieblingsdiakonisse wirbelt mal wieder umher. Diesmal macht sie im Landkreis eine Ausstellung ihrer vielseitigen Werke aus Ton und auf Papier. Hoffentlich hat sie Erfolg, auch wenn sie nicht Dorothea Steigerwald heißt.
Quelle : Braunschweiger Zeitung
Nach all den Betrachtungen soll ich mit Dir nach Dedenhausen fahre , um mit dem Zug zur Cebit fahren, nein danke
das ist mir zu gefährlich
dein Freund bert
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By: Herbert Peier on 6. Februar 2011
at 07:50