Verfasst von: Hao | 3. Mai 2017

Zerkratzte Hand


Mittwoch, 3. Mai 2017

In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN. Sprüche 19,21

Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben. Hebräer 2,1

Atemlos hetzen wir durch das Leben. Wie in einem Netz sind wir in Eile und Zeitnot gefangen. Das Treiben der modernen Welt wird immer fieberhafter und die Menschen immer gehetzter. Wir haben Angst, etwas zu verpassen, und jagen den Gelegenheiten hinterher. Die Gier nach Mehr und immer Neuem lässt uns nicht zur Ruhe kommen. Wie ein Fluch ist diese Eile, und ganz tief sinkt die Seele dabei. Und mit den Menschen rotieren die Begriffe und Bilder, verflacht die Sprache, verlieren sich die Maße und Normen des Lebens.


Das Verrückte an der Hast und Hetze ist, dass wir dabei stillsitzen. Entweder sitzen wir in Fahrzeugen und rasen an ruhigen Bildern vorbei, oder wir sitzen in bequemen Sesseln und lassen die Bilder an unseren Augen vorüberzucken. Während der Mensch sitzt und immer dicker und träger wird, rast und rennt es an seinen Augen und an seiner Seele vorbei.

Der hektischen Raserei des Bösen können wir nur die Gelassenheit und Intensität der Liebe entgegensetzen. Wer liebt, hat Zeit! Zeit haben ist keine Frage der Uhren und der Berufe, der Kalender oder Aufgaben. Zeit haben ist eine Frage der Liebe und der Geborgenheit. Wer von der Liebe zu Gott, zu einem Menschen, zu einer Aufgabe, zu einer lohnenden Zukunft gepackt ist, hat viel Zeit dafür.

Wenn Zeitnot und Hektik, Angst und Gier, Sorgen und Rasen wie ein Netz über uns ist, in dem wir gefangen sind, dann ist die Liebe Gottes zu uns wie ein Netz unter uns, das uns auffängt, wenn wir uns fallen lassen. Gottes Liebe fängt uns auf. Die Lebensangst und Lebensgier fangen uns ein, und je mehr wir strampeln, desto gefangener werden wir sein. Die Liebe Gottes fängt uns auf. Und je mehr wir uns fallen lassen, desto mehr werden wir die Sicherheit und Festigkeit der Liebe erfahren.

Ich hab`s doch gestern schon gesagt, dass eine künstliche Rindviechbesamung ein Leichtes ist gegenüber dem Auswechseln eines gerissenen Rolloriemens. Da dachte ich, dass ich heute einen Punkt setzen kann, da fliegt mir bei einem Probedunkel die Spanfeder um die Ohren, die dafür sorgt, dass der Riemen stets straff ist und bleibt. Das ist mehr als ärgerlich, aber zum Glück brauche ich nur das Unterteil auszubauen. Dann wieder ab in den Baumarkt, der auch das passende Teil hat. Danach wird alles wieder eingebaut und erneut zwischen Dunkel-und Hellphase hin- und hergeblendet. Und das fünf Minuten lang. Nun ist endgültig alles in Ordnung. Nichts bricht oder macht andere Sperenzchen. Morgen werde ich mich dann um das Verschließen des Loches kümmern. Mal sehen, was mich da noch so erwartet. Ich hoffe sehr, dass ich meine Hand nicht weiter zerkratze. Es reicht so langsam.


Antworten

  1. Hast Du schon mal was von Arbeitshandschuhen gehört oder gelesen?
    Die zieht man an, damit man sich nicht verletzt. Da muss möglicherweise das Loch in der Wand etwas grörer gemacht werden, aber geht nicht Sicherheit und Arbeitsschutz vor Sparsamkeit?????????

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    • Bei einer solchen Arbeit Handschuhe anzuziehen, ist nicht möglich, weil ich absolutes Gefühl haben muss bei Handgriffen, die ich nur sehen, aber nicht fühlen kann. Nur dicke Lederhandschuhe hätten die Hände geschützt, aber dann hätte ich das Loch um ein Vielfaches größer machen müssen. Ein Uhrmachermeister kann auch nicht mit Handschuhen arbeiten.

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      • Uhrmacherarbeit und Maurerarbeiten sind ganz unterschiedliche Tätigkeiten, die man absolut nicht miteinander vergleichen kann.

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        • Wie soll ich mit einer Hand in einem dunklen Loch arbeiten, wenn ich überhaupt nichts sehe, sondern ausschließlich nur auf mein Tastsinn angewiesen bin und dann noch Handschuhe trage???

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  2. Eure Auseinandersetzung sehr lustig!

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    • Das ist doch keine Auseinandersetzung, sondern lediglich meine Darstellung einer logischen Position.

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      • Bei mir geht halt die Sicherheit vor. Da nehme ich auch ein größeres Loch in kauf. meine Hände brauche ich noch für den rest meines Lebens, deshalb ist der Schutz wichtig. Bei dir stehen halt die Bosten im Vordergrund.
        Wenn Dir Deine Hände nichts bedeuten, dann mach weiter so.

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        • Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei meiner Aktion einen Moment die Sicherheit meiner Hände gefährdet habe. Stell Dir vor, ich möchte meine Hände auch noch bis zu meinem hoffentlich sehr späten Tode behalten und nutzen. Und noch etwas: Ich bin nicht ein unbedingt schöner Mann, aber die Schönheit und Grazilität meiner Hände können sich wirklich sehen lassen, von der Wirkungsweise beim Einsatz ganz zu schweigen.

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  3. Die Formulierung „Darstellung“ finde ich besser!

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