Verfasst von: Hao | 10. Juli 2011

Wenn eine „bibeltreue Gemeinde“ untreu wird


Sonntag, 10. Juli 2011

Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, dass das Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht! und ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts! Jesaja 29,16

Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. Jakobus 4,10

Wie kehret Ihr alles um? Mir scheint, dass diese Frage heute aktueller ist denn je. Da lese ich in dieser Woche, dass eine Pastorenfrau im Ruhrpott 14 Jahre im Pfarrhaus kostenpflichtige astrologische Beratungen durchführen konnte, bis die Kirche dieses mit butterweichen Argumenten schließlich verbot. Da wird in Pirna ein Pfarrer vom Dienst suspendiert, weil er Schüler aufgefordert hat, einen Kalender mit Fotos zu erstellen, erotische Geschichten aus der Bibel nachzustellen. Doch nicht nur die Liberalen können schlagen, sondern auch die Konservativen, wobei ich mich frage, wer Klitschko näher kommt. Um das zu erläutern, fange ich ganz vorn an:

Er ist wieder da, der Sonntag, an dem in meiner Gemeinde erst am Abend zum Gottesdienst eingeladen wird. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, kann damit gut leben. Eigentlich will ich am Morgen noch etwas an meinem Computer basteln, aber eine innere Stimme sagt mir: „Geh in einen Gottesdienst! Zwei am Tag können bekanntlich auch nicht schaden. Von wegen. Wäre ich doch bloß in meinem Kobel geblieben. Wo soll ich hingehen?

Mein Freund erzählte mir kürzlich von der neu eröffneten Bibeltreuen Gemeinde in Meine, ein kleiner Ort nur wenige Kilometer von Gifhorn vor den Toren Braunschweigs gelegen. Den Pastor hatte ich schon einmal vor einigen Wochen hier kennen gelernt. Weil für mich der erste Eindruck nie der entscheidende ist, wollte ich mir einen zweiten verschaffen. Wie kann das besser gehen als in einem Gottesdienst? Ich entscheide mich für Meine, auch wenn mein Freund mir berichtete, dass er dort bei seinem Besuch keines Blickes gewürdigt, geschweige denn, das galt auch für seine Frau, begrüßt wurde.

Pünktlich um 9.55 Uhr betrete ich das gepflegte Grundstück. Ich suche nach einer Eingangstüre, die erste, die ich finde, ist verschlossen. Wo ist der Eingang? Kein Pfeil, kein Hinweis. Erstbesucher wie ich müssen sich erst mal auf die Suche machen. Ich gehe an einer Reihe von blitzblanken Wagen vorbei, die fast alle im höheren Qualitätssegment anzusiedeln sind. Offensichtlich sind Autobesitzer, die einen Fisch oder dergleichen am Heck aufkleben haben, gerade nicht anwesend, ich entdecke nur ein Fahrzeug mit einem solchen Aufkleber. Aber das muss ja auch noch lange nichts bedeuten.

Bingo, ich habe die Eingangstüre gefunden. Zur gleichen Zeit betritt eine Frau mittleren Alters die Räumlichkeiten. Vielleicht mag sie nicht wie eine typische Besucherin eines Gottesdienstes gekleidet sein, zumal sie einen Begleiter in Form eines schwarzen Schäferhundes bei sich hat, der in meinen Augen nur ein etwas groß geratener Schoßhund ist. „Wo wollen Sie denn hin?“ Die Frau und ich werden angesprochen. Ein junger drahtig in schwarz gekleideter  Mann, der wohl als „Türsteher“ fungiert, kommt auf die Frau mit Hund und mich zu.

Die Bestimmtheit und die schroffe Kühle dieser Person ließ mich nichts Gutes hoffen. Nicht nur die Frau, sondern auch ich werde von oben bis unten gemustert, obwohl ich mir extra eine frisch gewaschene Jeans plus Hemd angezogen habe. Was kommt jetzt? Ein überdeutlicher militärisch knapper Imperativ: „Der Hund kommt nicht mit hinein!“, prasselte aus einem versteinerten Gesicht  auf die Frau hernieder. Ich stehe daneben und warte nur noch auf sein „Basta!“, bin  verdutzt, kann im ersten Moment nichts sagen. Und das kommt bekanntlich beim Hao sehr selten vor. Dann folgt ohne irgendeinen Bezug der Satz des „gläubigen Türstehers“, der es in sich hat. „Ich lasse mich nicht provozieren“.

Ich wiederhole fast stammelnd. „Wir wollen doch nur Gottesdienst feiern“. Die Miene meines Gegenübers wurde noch finsterer und signalisierte mir wortlos: „Absolut kein Verhandlungsspielraum!“ Ich bin so platt und innerlich verärgert, dass ich aus spontaler Solidarität mit der Hundebesitzerin die äußerst ungastliche Gemeinde verlasse. Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan von einem viermotorigen, spitzverdackelten Boxbernhardiener bin, finde ich diese Lieblosigkeit himmelschreiend.„An der Liebe werdet ihr sie erkennen“, sage ich freundlich beim Verlassen des Vorraums. Beim Rausgehen höre ich noch den Satz einer unbeteiligten Person: „Die sind aber schnell wieder gegangen“. Ich sehe schwarz, wenn er diesen wichtigen Posten auch an der Himmelstüre bekleiden würde. Für einen leeren Himmel würde der Eiferer schon sorgen.

Eine „Bibeltreue Gemeinde“, die eine Frau mit Hund vom Gottesdienst kommentarlos ausschließt, ihr sogar Provokation vorwirft,  ist unbegreiflich. In seinen „gottesdienstlichen Normen“ verfangen, ist dem ungeistlichen Türsteher nicht mal eine „Notlösung“ wie ein Gespräch oder einen Hinweis, den Gottesdienst mit Hund in einem anderen Raum mitzuerleben, eingefallen. Die Gemeinde sollte sich fragen. was an ihr überhaupt missionarisch ist.

Da lob ich mir doch meine Gemeinde. Wenn Personen, von denen man schon von weitem sehen kann, dass sie in einer sozialen Einrichtung in Gifhorn wohnen, die Gemeinde betreten, werden sie freundlich begrüßt, auch wenn sie eine volle Tragetasche bei sich haben, die deutlich eckige Ausbuchtungen zeigt und blechern klingt.

Und wenn dann mal in einem Konzert der Künstler einen Hund mitbringt, bekommt dieser sogar auf der Bühne einen Ehrenplatz. Und das Schönste: Die Gemeinde freut sich und jeder will das Tier streicheln, ich auch.

Wie war es eigentlich mit den Hunden, die sich von den Brosamen ernähren, die von den Tischen der Reichen fielen? Das scheint sich wohl in der Meiner Gemeinde, die erst vor wenigen Wochen ihr Gemeindehaus eröffnete, noch nicht herumgesprochen zu haben. Wenn ich unter dem Eindruck des heutigen Erlebten mir die Homepage der Bibeltreuen Gemeinde in Meine ansehe oder mir die Predigten anhöre, bekomme ich „leichte Beklemmungen“ und frage mich, welches Bibel- und Gottesdienstverständnis die Meiner eigentlich haben? Kann das Mitführen eines Hundes zur Verweigerung eines Gottesdienstbesuches führen?

Merke: Haste einen Hund und kannst ihn zur Gottesdienstzeit nicht anderweitig unterbringen, weil er vielleicht personenbezogen aufgewachsen ist, bekommste in der Bibeltreuen Gemeinde in Meine keine Schnitte. Gar nicht auszudenken, wenn es sich noch um einen Blindenhund handeln würde.

Ach ja, der Eklat dauert höchsten 30 Sekunden. Er lässt mich dennoch zur Erkenntnis kommen, dass ich leider zur  Bibeltreuen Gemeinde in Meine ein deutliches: „No go!!, sagen muss, denn die Verkündigung von Gottes Gnade scheint offensichtlich nicht für Hundebesitzer zu gelten, auch wenn die Gemeindehomepage unter dem Titel „Leben aus Gnade“ zu finden ist.

Hier noch ein interessanter Nachtrag.


Antworten

  1. Vielleicht hat der Türsteher ja auch einfach nur einen schlechten Tag gehabt.
    Die Sache mit der Astrologin ist da schon einen Zacken schärfer. Sie hat ja auch aktiv in der »Gemeinde« mitgearbeitet und die Bibliothek des Westfälischen Landeskirchenamtes hat noch in diesem Jahr ihr Zauberbuch angeschafft. Wie hat man früher gesagt? »Zustände wie im Alten Rom!«

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    • Nein, das war kein schlechter Tag, dass war knallhart. Es gibt keinen Grund Menschen vom GD ausschließen, es sei, sie kommen mit einem Elefanten oder mit einem Stinkkäse. Und dann gibt es immer noch Möglichkeiten des Gespräches. Dein Link ist gut, wenn auch sehr erschreckend….

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  2. Die Tatsache, daß man die offene Tür erst suchen muß, spricht auch für sich. Interessieren würde mich, ob Menschen mit Kindern auch nur geduldet oder willkommen geheißen werden.

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    • Ich mußte wirklich suchen, bis ich sie fand, zumal ich auch keinen diesbezüglichen Hinweis fand. Mit den Kindern werden sie wohl weniger Probleme haben. den die zahlreichen Rußlanddeutschen, die die Gemeinde besuchen, vervielfältigen sich bekanntlich oft.

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    • Lieber Herr Kelly,

      danke für den Kommenentar. Ich finde meinen Brief nicht sonderlich sarkastisch. Leider entspricht er den Fakten. Vielleicht macht mein Schreibstil, er ist ja auch ein Mittel, um Dinge aufzudecken und bewußt zu machen, deutlich, dass ein richtiger Begrüßungsdienst und auch die Einweisung in einen solchen, nicht hoch genug eingestuft werden kann. Nicht nur dieser Dienst sollte eine Freikirche von der Anonymität einer „normalen“ Kirche unterscheiden. Die Tatsache, dass auf einen barschen Satz und dem freundlichen Wunsch eines Gottesdienstbesuches die Frau mit dem Vorwurf einer Provokation belegt wurde, hat mich, und das heißt schon was, sprachlos gemacht. Eine Provokation war auch im Ansatz nicht zu spüren? Zwei Menschen unterschiedler Herkunft wollten einen Gottesdienst besuchen. Nach meinen Rechergen hat die alleinstehende Frau keine Möglichkeit den absolut friedliebenden Hund wärend der Gottesdienstzeit anders unterzubringen. Auch kann man ihn, wie ich erfuhr, nicht allein im Auto lassen, da er, wie bereits einmal geschehen, großen Schaden anrichtete. Zwei Menschen mit dem Vorwurf einer Provokation den Zugang zum Gottesdienst zu verweigern, ohne ein Gespräch anzubieten, ist ein Unding und kann nicht widerspruchslos hingenommen werden, zumal, wie ich später erfuhr, die Hundebesitzerin aus einem großen inneren Bedürfnis einen Gottesdienst aufgesucht hatte. Es war die Schroffheit, die mich erschütterte und das Nichteinsehen der Lieblosigkeit gegenüber einer ihm absolut unbekannten Person, die unter Umständen sicherlich bei anderen Fakten nicht das letzte Mal gekommen wäre. Auch der Hinweis, dass ich diesen Vorfall im Net veröffentlichen würde, ließ mein Gegenüber kalt. Es interessierte ihn einfach nicht. Es wäre ein Geringes gewesen, der Betroffenen einen Raum zuzuweisen, in dem sie abseits von der Gemeinde den Gottesdienst verfolgt hätte. Aber diese barsche Kälte, die auch ich hautnah erlebte, hat mich dazu gebracht die Sache hier zu veröffentlichen. Sicherlich spielt hier auch der Bericht meines Freundes und seiner Frau mit eine Rolle, der, es war der letzte Taufgottesdienst, hier nicht mal eine Begrüßung erfahren durfte. Wenn er schon vor wenigen Wochen eine Enttäuschung erlebte und sich diese bei mir wiederholt, dann finde ich den Vorwurf von „Sarkasmus“, ich liebe diesen übrigens bei Paulus und generell in der Bibel, so z.B. in 1. Könige 18, etwas unpassend.

      Liebe Grüße Hao Hebbinghaus

      PS Ein Hund ist ein Hund, auch wenn der andere eine spezielle Ausbildung hat. Und ob man einen gottesdienstlichen Raum mit einem Einkaufszentrum vergleichen kann, wage ich zu bezweifeln.

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  3. Lieber Herr Hebbinghaus,

    Ich wurde durch eine Email auf ihren Artikel über unsere Gemeinde aufmerksam gemacht. Als Pastor der Gemeinde trage ich die Verantwortung für die Regeln, die wir für das Gemeinde Leben erstellen. Ich habe selbst einen Hund, bin auch mit Hunden groß geworden, und habe sie sehr lieb. Aber mein Hund bleibt Zuhause wenn ich zum Gottesdienst gehe. Es gibt Menschen, die Angst vor Hunde haben und es gibt Menschen, die Allergie gegen Hunde haben. Aus hygienischen Gründe wollen viele Einkaufszentrum keine Hunde im Geschäft haben, dasselbe gilt für viele Restaurants. Es ist sehr schade, dass der „Türsteher“ unserer Gemeinde mit dem Fall überrascht war und so wirkte, wie er in ihrem Blog dargestellt wurde. Wenn ich diese Frau begegnet wäre, hätte ich den Hund sicherlich gestreichelt (weil ich Hunde gern habe) und ich hätte die Situation bestimmt besser gemeistert. Aber, eine Ortsgemeinde besteht aus unvollkommenen Menschen, die nicht immer instinktiv richtig auf aller Situationen reagieren. Wer unsere Gemeinde wegen dieses Zwischenfalls abschreiben will, zeigt auch eine gewisse Härte. Ihr Blog wird sicherlich dazu dienen, dass unsere Gemeinde freundlicher in der Zukunft sein wird. Das wir vergessen haben die fordere Tür aufzuschließen ist mir peinlich!!! Dazu möchte ich deutlich sagen, dass Begleithunde von blinden Menschen selbstverständlich mit ihrem Herrchen rein gelassen werden.

    Aber bezüglich Ihres Tonfalls in diesem Artikel muss ich sagen, dass ich sehr entäuscht bin. Er ist sarkastisch und spöttisch. In Matthäus 18,15-20 hat Jesus Christus klare Schritte seinen Nachfolger gegeben, wie sie einen Bruder, der gegen sie sündigt, konfrontieren sollen. Und die Absicht ist laut Vers 15 sie zu gewinnen. In diesem Fall hätten wir als Leiter der Gemeinde uns gefreut, wenn Sie uns persönlich angesprochen hätten und uns die Gelegenheit gegeben hätten, unsere Perspektive zu geben und auch uns für die unfreundlihce Art zu entschüldigen, in der unser Wunsch bzgl. Tiere im Gottesdienst geäußert wurde. Ich bin entäuscht, dass Sie unsere Gemeinde abschreiben, weil wir gezeigt haben, dass wir Menschen in unserer Mitte haben, die von einem unerwarteten Fall überrascht werden können. Deswegen versammeln wir uns, damit wir durch das Hören des Wortes Gottes Jesus ähnlicher werden, denn wir sind leider noch nicht so wie Jesus es ist. Menschen schlecht machen ist keine Kunst. Denn der Mensch ist schlecht. Ihm zu helfen, das ist eine Kunst. Zu diesem Zweck ist Sarkasmus nicht geeignet.

    Falls Sie die Kontaktinformation der Frau haben, würde ich mich freuen über eine Gelegenheit mit ihr über diesen Zwischenfall zu reden.

    Liebe Grüße,

    Pastor Timothy Kelly

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  4. Ich habe die Bibelgemeinde in Meine als sehr nett und gastfreundlich kennengelernt. Ich finde es verständlich ,dass es verboten ist Hunde in die Räumlichkeiten mitzunehmen, in denen sich Personen befinden die Angst oder allergisch auf Hunde reagieren. Außerdem findet man oft auch ein Hundeverbot in Geschäften und Restaurants.

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    • Schön, das glaube ich Ihnen auch, aber ich hab es leider anders erlebt. Wenn sich die Frau mit dem Bello in das äußerste Eckchen verkrümelt hätte, wäre das nicht einmal aufgefallen. Und einen Gottesdienstraum mit Geschäften und Restaurants zu vergleichen, halte ich für unpassend, zumal dort ausschließlich der Kommerz und nicht unbedingt die LIebe Gottes verkündet wird.

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  5. Hallo Herr Hebbinghaus.

    Sie kennen mich nicht, ich bin aber seit langem regelmässiger und begeisterter Leser ihres Blogs. Ihre täglichen „Glaubensanstösse“ finde ich wirklich toll.
    Aber ich finde trotzdem, dass sie sich hier etwas im Ton vergriffen haben. Ich bin der, der Tim Kelly eine mail geschrieben hat, um ihm die Chance zu geben, darauf zu reagieren und um die Sache auch aus der Welt zu schaffen, denn so ein Ton unter Geschwistern gehört sich nicht. Auch eine Gemeinde wegen so einem Erlebnis komplett abzuschreiben finde ich ganz schön hart. Was mich jetzt aber wirklich noch mehr erschreckt, ist ihr Antwort Kommentar. Anstatt Worte der Versöhnung…schliesslich hat sich Tim Kelly entschuldigt und macht mit seinem Eintrag ja einen Schritt auf sie zu…wiederholen sie nochmals ihren Frust und „hauen nochmal drauf“. Auch das find ich ist ihrer nicht würdig. Ich habe sie eigentlich anders kennengelernt (als Blogleser mein ich) und eingeschätzt. :-(

    Eine andere kleine Bemerkung von ihnen hat mir dann ausserdem die Kinnlade runterfallen lassen : Die Äusserung von ihnen, dass die besagte Gemeinde mit Kindern wohl keine Probleme habe, da sich die Russlanddeutschen ja bekanntlicherweise eh oft „vervielfältigen“ ist eine diskriminierende, fast rassistische, vorurteilsschwangere Äusserung, die ich wirklich kaum fassen kann.

    Gruss aus dem Ländle , Oliver Müller

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    • Hallo Herr Müller,

      es ist Ihre Meinung über mich, die ich so stehen lassen kann. Ich habe immer Probleme mit einer Entschuldigung, die dann auch noch mit einem „Angriff“ bzw. Vorwurf versehen ist. Das kommt mir so vor, als wenn bei einem Unfall, wenn ein Angestellter, der bei rot über die Ampel fährt, dabei einen einen Fußgänger umnietet, sich dann der Chef zwar „beim Opfer“ entschuldigt aber gleichzeitig dem Fußgänger vorwirft, dass er überhaupt über die Straße gegangen ist. Warum meldet sich hier der „Chef“ und nicht der Verursacher???

      Sie können ruhig Ihre Kinnlade wieder hoch schrauben, hihi. Wenn Sie meinen Blog und somit meine Vita kennen, dann wissen Sie, dass ich fast 15 Jahre als hauptamtlicher Diakon für Rußlanddeutsche war und heute im Ruhestand immer noch Predigtanfragen aus diesem Personenkreis bekomme, die ich sehr gern positiv beantworte. Und dass ich diese „lockere Aussage“ vor vielen Jahren selbst stolz aus dem Munde eines werdenden jungen rußlanddeutschen Vaters gehört habe, erwähne ich nur am Rande. Wenn Sie einen Blick in die Statistik werfen, werden Sie sehen, dass wir Einheimische dieser Gruppe auch in Sache, Stabilisierung der Renten viel zu verdanken haben. Außerdem habe ich durch einen flüchtigen Blick durch die Fenster sehr viele Kinder gesehen. Bitte mir aber nun keinen Kinderrassismus vorwerfen.
      Für mich wäre die Sache erledigt gewesen, wenn mir nicht ganz deutlich Lieblosigkeit vorgeworfen worden wäre.
      Gruß Hao Hebbinghaus

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  6. Hm.
    Haos Ton ist Haos Ton; der liegt vielleicht nicht jedem, aber… andere Töne eben auch nicht.
    Mein Hund hat es bis auf die Kanzel gebracht, und auch einmal im Pfingstgottesdienst zwischen hundertzwanzig Menschen gestanden, die das Abendmahl empfangen haben – der Hund aber hat nix gekriegt. Ist ja nicht getauft.
    In Südfrankreich wurde mir auch gesagt, „laß den Hund nicht in der Sakristei, bring ihn mit in den Gottesdienstraum“ (zuhaus lassen für einen langen Tag ging nicht, im Auto lassen bei 40 Grad im Schatten auch nicht). Allerdings habe ich vorher gefragt…
    Umgekehrt, und da hat eine Gemeinde, meine ich, größere Verantwortung, sieht es ja nun so aus, als ob diese Gemeinde grundsätzlich ein kleines oder größeres Problem mit ihrer Offenheit für andere hätte. Meiner Ansicht nach kann ein Gottesdienst gar nicht anders sein als öffentlich, das heißt, öffentlich angekündigt und mit offenen Türen für alle, die kommen wollen. Zumindest die Beschreibung von Hao liest sich aber eher wie bei einem Nachtclub, wo der Eingang nur den Mitgliedern bekannt ist und ein Türsteher darüber wacht, daß nur geladene Gäste eintreten. Und diesem Aspekt der Beschreibung hat interessanterweise niemand widersprochen.

    Man hätte die Dame bitten können, sich mit ihrem Hund einen Platz zu suchen, wo der Hund niemanden stört – und niemand auf seine Pfoten tritt. Das ist machbar. Einen Blindenhund akzeptiert man ja auch – vielleicht unter dem Zwang des Gesetzes, das ja sogar in einem Lebensmittelgeschäft, wo hygienische Bestimmungen den Ausschluß von Tieren rechtfertigen, den Blindenhunden Zutritt gewährt. Den Blinden mit seinem Hund vom Gottesdienst auszuschließen würde man wohl nicht wagen – der schlechten Presse wegen?
    Eine Kirche ist aber weder ein Lebensmittelgeschäft noch ein Restaurant (wo derartige Einschränkungen nicht geboten sind). Also gibt es keinen Grund, den Hund auszuschließen.

    Wo wir von rußlanddeutschen Gemeinden sprechen: Hao, hast du mal Kontakt gehabt zu Evangeliums-Christen-Baptisten-Brüder-Gemeinden?

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    • Nun. ich würde niemals eine Gemeinde mit einem Nachtclub vergleichen. Auch habe ich den Türsteher nicht mit einem Nachtclub verbunden. Ich suchte nur nach einer flotten Umschreibung, der Begriff „Begrüßungsdienst“ erschien mir hier etwas etwas zu flach. Vielleicht sehe ich zu viele Sendungen mit dem Titel: „Achtung Kontrolle“. Da wird immer über Türsteher berichtet. Bei mir kamen eben drei Dinge auf einmal: Die Suche nach dem Eingang, die harsche Verweigerung und dann noch der absolut unberechtigte Vorwurf einer Provokation. Das war etwas zuviel des Schlechten für die knapp 30 Sekunden.

      Klar, wer mit Rußlanddeutschen 15 Jahre gearbeitet hat, wird auch um Evangeliums-Christen-Baptisten nicht rumkommen, zumal meine Gemeinde das alte Versammlungshaus von Ihnen gekauft hat. Ich habe grundsätzlich auch da keine Angst vor dieser Gruppe, zumal ich auch aus diesem „Dunstkreis“, sprich „Versammlung“ komme.

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  7. Ich habe grundsätzlich vor keiner Gruppe Angst, ob sie sich christlich nennt oder anders. Ich diskutiere auch leidenschaftlich gern mit Jehova-Zeugen – die kommen allerdings meist nicht wieder, was ich sehr schade finde.

    Womit ich beim Knackpunkt der Evangeliums-Christen-Baptisten-Brüder bin: ich habe von dieser Gemeinschaft mal ein Heftchen in die Hand bekommen, das laut Inschrift nur Mitgliedern der Gemeinschaft zugänglich gemacht werden sollte.
    Schon wenn ich so etwas lese, werde ich stutzig: christlicher Glaube ist etwas, das öffentlich verkündigt wird und keine Geheimlehren beinhaltet.
    Und dann las ich den Inhalt; leider ist mir die Abschrift in mehreren Umzügen verlorengegangen. Es werden darin strengste Lebensregeln aufgestellt: Verbot von Kino, Fernsehen und Internet, Mädchen und Frauen tragen keine Hosen und auch keine kurzen Haarschnitte, wenn ein junger Mann ein junges Mädchen trifft, dann nur mit dem Ziel der Heirat, etc. Und vor allem, alles, was nicht zu Gemeinde gehört, ist böse.
    Natürlich alles mit einem Haufen Bibelverse belegt, die aber oft und gern völlig aus dem Zusammenhang gezogen waren. Ich hatte viel Zeit, das zu lesen, und habe die Bibelverse alle nachgeschlagen.
    Da werden Menschen auf Linie gebracht, sowas hast du im bergischen Pietismus garantiert nie gesehen. Und ich war erschüttert, wie ähnlich der Stil war zu dem, was die Wachtturm-Gesellschaft so verbreitet – und wie ähnlich der Inhalt: „wir sind die einzigen, die die Wahrheit besitzen“, und die Bibel nicht als lebendiges Zeugnis von Christus, sondern als Steinbruch für Belegstellen, um die eigenen Dogmen zu untermauern. Der junge Mann, der mir das Heftchen lieh (und ängstlich zitterte, daß seine Eltern bloß nicht erführen, daß er mir diese Lektüre ermöglicht hatte), war daran zerbrochen und seelisch krank geworden. Soweit ich weiß, ist er nicht wieder gesundet.

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    • Schade, richtig schade, das Schreiben hätte mich auch sehr interessiert.
      Wolfram, ich muss Dir leider recht geben. Da geht es knallhart zu. Aber Christen, die durch den Glauben kank geworden sind, findest Du in allen Gruppen und Kreisen, die schweben“…..

      PS. Hab den Beitrag erst jetzt gefunden….

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  8. Hm….der Vorfall dort in/an der Gemeinde – und auch die Kommentare – geben mir Anlass zum Nachdenken….ja, sowas beschäftigt mich länger.

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    • Du hast eben nicht die Leichtigkeit der Verantwortlichen in der Gemeinde….

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      • Ja….es sieht wohl so aus (:-)

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  9. Lieber „Herr Hao“!

    Ich habe die Bibelgemeinde Meine auch einmal kurz bei einem Besuch und auch den Herrn Tim Kelly kennen gelernt. Ich empfand sie als sehr angenehm. Dennoch würde ich deswegen noch kein unendlich positives Urteil geben, weil das nur wenig Erfahrungen waren.

    Deswegen empfinde ich ihren Artikel auch als ungerecht. Sie hatten eine unangenehmes Erlebnis, was bedauerlich ist. Offen gesagt, so etwas kann vorkommen. Da der erste Eindruck viel zählt, geben sie auch so viel darauf. Vielleicht besuchen sie die Gemeinde doch noch einmal und versuchen es erneut.

    Und theologisch gesprochen: Gott ist allmächtig und wirkt alles nach dem Ratschluss seines Willens. Er hat sie an diesem Tag einfach woanders haben wollen, nur nicht in der Bibelgemeinde Meine. Murren und klagen sie nicht darüber, sondern danken sie dem Herrn für alles. :I

    Ich finde schön dass Tim Kelly sich entschuldigt hat als Pastor. Das zeugt von Intigrität. Er ist sich seiner Verantwortung bewusst. Bitte nehmen sie doch seine Entschuligung an, ich denke es ist ihm wirklich unangenehm.

    Das Heftchen der Ev-Chr-Baptisten besitze ich übrigens auch. Es handelt sich dabei um die Gemeinde-Ordnung, die nun wirklich Außenstehenden nicht unbedingt etwas angeht (einfach, weil sie für Gemeindeglieder und die Ordnung des Zusammenlebens handelt; geheimhalten würde ich es aber auch nicht). Und ja, ein wenig gesetzlich wirkt es schon, und ja, ziemlich eigenbrödlerisch sind sie auch; aber an der Gemeindeordnung kann ich nichts aussetzen. Ob eine Frau nun Kopftuch tragen muss (nach 1. Korinther 10 oder 11, weiß gerade nicht) und Rock als Zeichen ihrer Weiblichkeit (nach 5. Mose irgendwo, jedenfalls dort der fünfte Vers), ist für mich biblisch übrigens auch eine Frage. Aber auch wenn ja, Bedeckung und Rock/Kleid bei Frauen sind auch noch kein unmenschlicher Zwang. Vor allem, weil die Frauenhose tatsächlich erst mit den 68ern Feminismus richtig rauskam und, wenn Mann ehrlich zu sich ist, das Frauengesäß bei den heute üblichen knappen Hosen viel deutlich betont ist als bei einem züchtigen Rock. Das Frauengesäß ist einfach ebenso wie Brust und Bein ein starkes geschlechtliches Signal für die meisten Männer und damit eine Versuchung zu unreinen Gedanken, die nach Jesu Lehre bereits Sünde sind. Und wer einen dieser Kleinen, die an Jesus glauben, einen Anstoß zur Sünde gibt, für den wäre es besser wenn ein Mühlstein an seinem Hals gehängt und er ins Meer versenkt würde… Darüber könnte man durchaus mal ernsthaft nachdenken.

    Möge Gott uns Gnade und Frieden schenken.

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    • Ich werde mich nicht mehr zu dem Prediger äußern, weil es nicht meine Aufgabe ist. Nach einer so langen Zeit sehe ich keinen Sinn, über über einen wie auch immer geprägten Bruder zu reden. Dazu fehlt mir nicht nur der Anlass, sondern auch die Berechtigung. ich bin schließlich nicht Geheimrat Gottes. Nur soviel: Ich hatte ihn damals einige Monate vor dem „Vorfall“ in einem Vortrag in einer Landeskirchlichen Gemeindschaft erlebt. https://lebensmut.wordpress.com/2011/03/26/undenkbar/

      Als ehemaliger GI, der in seiner Dienstzeit sicherlich nicht unbedingt Hühner gezüchtet hat, äußerte er sich in meinen Augen bei biblischen Fragen sehr hart und unbarmberzig. Ich war damals nicht der Einzige, der große Probleme mit dem Gehörten hatte. Und wenn dann noch die Abweisung einer Frau mit Hund dazu kommt, die einen Gottesdienst besuchen will….. Fazit: Der Bruder hat eben einen mir fremden Stil. Offensichtlich gibt es viele Menschen, die diese Strenge gebrauchen, ich gehöre nicht dazu.

      Und was weibliche Beine, Gesäße und all das andere betrifft… Wie schön, dass es bald wieder wärmer wird….. Im Übrigen: Eine Frau mit verhüllten Haaren ist für mich erotisch wesentlich ansprechender als Frauen in Ganzkörperkondomen. So unterschiedlich sind die Menschen. Nicht falsch, nur eben anders. Ich jedenfalls kann keine Predigten von 60 Minuten Länge verkraften, so wie es in der Gemeinde üblich ist. Aber auch hier halte ich mich zurück, weil es nicht meine Baustelle ist und ich auch keine neue eröffnen werde.

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  10. Darf ich mich jetzt auch einmal zu Wort melden und zu der ganzen Sache nach mehr als drei Jahren Stellung nehmen?
    Ich bin die Frau mit dem großen, schwarzen Hund, um den es ging, ….und ich lese seither sporadisch hier mit.

    Ob eine Gemeinde angenehm ist oder nicht, lässt sich nur schwer beurteilen, wenn man unangenehmerweise bereits an der Tür abgewiesen wird.
    Ich habe es damals sprachlos hingenommen, zudem war es nicht meine einzige Erfahrung in dieser Art!
    Es gab hier im Blog eine Entschuldigung nachträglich, aber auch danach kein Alternativangebot dort MIT Hund den Gottesdienst zu besuchen.
    Statuten müssen schließlich eingehalten werden!!!

    Ich lebe alleine, habe keine Möglichkeit den Hund sonntags woanders unterzubringen, also muss er mit, oder ich kann nicht gehen……

    Zur Erklärung:
    Mein Hund ist ein Fundhund aus dem Tierschutz mit Verlassensängsten, die ich auch bis heute nicht abbauen konnte.
    Einmal hat er mir in seiner Panik das Auto gründlich zerlegt während ich im Gottesdienst war. Ein sehr kostspieliger Versuch!!!!
    Auch bei jener christl. Gemeinde hatte ich vorher gefragt, ob er mit rein kann, und er wurde abgewiesen.
    Dass eine alte Dame dennoch bei eben diesem Gottesdienst ihren Yorkshire-Terrier auf dem Schoß haben durfte, fand ich dann doch bemerkenswert.

    Inzwischen habe ich eine ev. Landeskirche gefunden, wo ich mit meinem
    großen Hund willkommen bin, wo Gemeinschaft und außergewöhnliche Umstände des Einzelnen über Regeln und Normen gestellt werden.
    Wir sitzen ganz hinten beim Eingang.
    Der Hund ist absolut ruhig, auch wenn ich zum Abendmahl gehe, denn der Blickkontakt reicht.
    Ich werde liebevoll „die Frau mit dem Kirchenhund“ genannt……..

    ……und wenn wir sonntags mal nicht da sind, werden wir vermisst!!!

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    • Huch, was ist das denn? Die Welt scheint doch sehr klein zu sein. Ich habe damals schon meine Meinung gesagt, deshalb jetzt nicht noch einmal, zumal ich das alte Thema auch nicht wieder angesprochen habe….

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    • @FraumitKirchenhund
      Es freut mich, dass Hao Ihr statment hier zeigt.
      Ich habe den damaligen blogeintrag auch noch vor Augen, und danke, dass ich noch ein paar Tatsachen zum ‚Ganzen‘ hier erfahren durfte.

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  11. Sehr gehrte Leser/innen,

    Diese Art und Weise wie hier über eine Gemeinden gesprochen wird, aufgrund EINES Vorfalls, finde ich sehr traurig. Ich selbst durfte die Gemeinden persönlich kennen lernen und empfand sie als sehr herzlich und freundlich. Da ich leider nicht aus der Gegend der Gemeinde komme, kann ich nur über Online die Predigten der Gemeinde verfolgen. Es ist ein großer Segen für ein solch Klares und treues Wort was dort gebracht wird. Ja die Predigten gehen lange und sind nicht immer ein kitzeln im Ohr, aber sie sind ehrlich, liebevoll und freundlich gemeint. Tim und seine Familie sind in ihrem Lebensstil und ihrem Verhalten ein gutes Bsp. für einen Christen. Wie auch Tim selber sagte, keiner von uns ist perfekt und wir alle verfehlen uns mehrfach. Der der OHNE Sünde ist, werfe den ersten Stein. Ich hoffe sehr, das die Gemeinde weiterhin so wächst und offenherzig ist und bleibt.

    Übrigens, das die eine Tür vorn an der Stirnseite zu war, war mit sicherheit ein versehen, denn meist sind beide Türen offen, vorn wie hinten.

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  12. Das Bethaus ist ein Heiliger Ort, wo Tiere, Hunde oder sonst noch was nicht hingehören. Als Jesus damals in den Tempel ist, hat er alle Tiere und so rausgejagt, weil es nicht dahin gehört.

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    • Hätte Jesus auch einen Blinden mit seinem Blindenhund verjagt? Dann biste aber arm, sehr arm, wenn Du mal auf einen Blindenhund angewiesen sein solltest. Mein Gott ist, Gott sei Lob und Dank, großzügiger.

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  13. Tut mir leid, aber ich denke Viktors Kommentar zeigt wieder deutlich, wie Bibelstellen verbogen werden, damit sie ins eigene Denken passen.

    Jesus hat bei der Tempelreinigung die Geldwechsler und Händler MITSAMT ihrer „Ware“ (Schafe, Rinder, Tauben usw., also als rein geltende Opfertiere!) aus dem Tempelvorhof gejagt. Es ging nicht darum, den Tempel von Tieren freizuhalten, sondern um den sicher lautstarken Handel und die mit dem Geldwechsel verbundenen Betrügereien aus diesen Räumen zu verbannen. Er wollte das Haus Gottes nicht zu einem Kaufhaus machen lassen.
    Kann man daraus nun schließen, dass ein Hund auf keinen Fall in eine Kirche darf?

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    • In der Tat, ich wollte so etwas ähnliches auch antworten, aber es wird eben nicht verstanden. Dann habe ich es gelassen. Der Buchstabe tötet eben…… Die Bibelstellen müssen in die eigenen Gedanken und vor allen Dingen in die eigene Tradition passen. Und die ist leider bei vielen rußlanddeutschen Brüdern manchmal äußerst eng. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die enge Pforte so eng gemacht werden, dass manche selber darin steckenbleiben.

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  14. Also ich bin zwar noch nicht oft in einer Kirche gewesen, aber ein Hund hat meiner Meinung nach in einer Kirche genauso wenig zu suchen, wie in einem Restaurant. Sich darüber so zu echauffieren und das noch im Zusammenhang mit „bibeltreu“ zu sehen, das erschließt sich mir irgendwie nicht so richtig. Das sind doch einfachste Verhaltensregeln, an die man sich auch als Hundehalter halten kann. Oder ist bibeltreu, wenn man sich dem Gast stets völlig unterwürfig zeigt und ihm alles durchgehen lässt?

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    • Dann haben die alleinstehenden Menschen, die Ihre Hunde nicht in der Wohnung lassen können, weil die Hunde sie dann auseinandernehmen, keine Chance unter Gottes Wort zu kommen. Ob das im Sinn des Schöpfers ist, der uns im Gottesdienst dienen will, wage ich sehr zu bezweifeln. Und wenn diese Menschen in einem Gotteshaus nicht gefragt sind, dann spricht das für harte Gesetzlichkeit und ist in meinen Augen ausgesprochen bibeluntreu.

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      • Lieber Hao,

        „der uns im Gottesdienst dienen will“ dieser Satz ist hoffentlich nicht ernst gemeint. Da ich nicht weis welche Bibelübersetzung oder welchen Grundtext du nimmst, kann ich aber nur sagen, das ich nirgends in der Schirft etwas finde, worin solche Aussage bekräfitgt wird. Im Gegenteil, es geht darum, das WIR Gott dienen, denn schließlich diente das Volk damals im Tempel ebenfalls Gott und nicht umgedreht. Und im Römerbrief lässt sich folgende Stelle finden

        „Röm 12,1 Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst! “

        Welche zeigt, das WIR die dienenden sind. Deine Aussage verdreht im Grunde die gesamtaussage der Schrift in dem Thema was wir tun sollen, nämlich mit unserem das erste und größte Gebot „Mk 12,30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft!« Dies ist das erste Gebot.“ Es geht immer darum das wir Gott dienen und nicht umgedreht. Wenn Gott uns etwas gewährt ist es Gnade die wir nicht verdient haben.

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        • Lieber Alexander,

          für diesen Satz würde ich mein Leben geben.

          Er beruht auf der Denkweise, dass ich nicht wie Du vom Teil zum Ganzen, sondern vom Ganzen zum Teil denke. Das Ganze ist die unendliche Liebe und Gnade, die jeden Morgen neu ist. Dem kann der Mensch nichts, auch keine „frommen“ Gottesdienste mit und ohne Hund, in denen wir angeblich Gott diesen, entgegensetzten. An dieser Stelle müssen wir bei dieser Grundhaltung sehr aufpassen, dass solche Gottesdienste nicht zum leeren Geplärr wird. (Siehe Bibel) Wer im Gottesdienst meint Gott zu dienen, hat nicht nur Probleme mit einem Hund. Der schickt auch gern solche Gottesdienstbesucher nach Hause, weil ein Hund wohl Gott nicht diesen kann und alles ordnungsgemäß ablaufen muss. Solche Menschen hätten sicherlich auch den Stall in Bethlehem kaumfrei gemacht und die stinkenden Tiere ausgelagert.

          Wie war es mit dem verlorenen Sohn? „Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich Dein Sohn bin“. Und am Ende steht nicht ein Dienstverhältnis, sondern ein neuer Siegelring, also eine neue Prokura. Warum sagt Luther, dass diese Geschichte eigentlich die von den „zwei verlorenen Söhnen“ handeln heißen müsse.

          Und wer ging nach dem Gottesdienst gerechtfertigt nach dem Mustergottesdienst nach Hause“. Der Mann ganz vorm, der meint Gott zu dienen, oder der Sünder hinter der Letzten Säule im Tempel, der nur noch schreien kann: „Sei mir Sünder gnädig“. Wer dient hier wem?

          Ich halte es mit einem meiner Lieblingslieder:
          Stern, auf den ich schaue,
          Fels, auf dem ich steh,
          Führer, dem ich traue,
          Stab, an dem ich geh,
          Brot, von dem ich lebe,
          Quell, an dem ich ruh,
          Ziel, das ich erstrebe,
          alles, Herr, bist du.

          Ohne dich, wo käme
          Kraft und Mut mir her?
          Ohne dich, wer nähme
          meine Bürde, wer?
          Ohne dich, zerstieben
          würden mir im Nu
          Glauben, Hoffen, Lieben,
          alles, Herr, bist du.

          Drum so will ich wallen
          meinen Pfad dahin,
          bis die Glocken schallen
          und daheim ich bin.
          Dann mit neuem Klingen
          jauchz ich froh dir zu:
          nichts hab ich zu bringen,
          alles, Herr, bist du!

          Nichts hab ich zu bringen, am wenigsten in einem Gottesdienst, wo der Vater seinen Kindern dient.

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          • Auch wenn dies eines meiner Lieblingslieder ist, so muss und kann auch ich nur sagen, das der Herr alles ist. Daher alles was ER gibt fließt zu Ihm zurück.

            „Wer im Gottesdienst meint Gott zu dienen, hat nicht nur Probleme mit einem Hund. Der schickt auch gern solche Gottesdienstbesucher nach Hause, weil ein Hund wohl Gott nicht diesen kann und alles ordnungsgemäß ablaufen muss. Solche Menschen hätten sicherlich auch den Stall in Bethlehem kaumfrei gemacht und die stinkenden Tiere ausgelagert.“

            Ich lese hier starke Emotionen heraus, das sie irgendwie wütend oder irgendwie sowas sind. Denn sie reiten auf einer Situation rum die einmal war und die sie dieser Gemeinde ankreiden wohl so lange wie sie existiert. Dessweiteren hat das bsp. wenig mit dem zu tun um was es hier geht. Wenn ich sage das Gott mir dient im Gottesdienst, dann bin ich doch sehr egozentrisch. Es geht im Gottesdienst darum GOTT die Ehre, Preis und Lob zu bringen und nicht mir oder so. Im Gottesdienst sollte sich ALLES um IHN und nicht um mich drehen. Im AT drehte sich alles um IHN, denn die Israeliten mussten Opfern damit Gott beruhigt wurde(mal sehr sehr vereinfacht gesagt, bitte jetzt nicht auf der Formulierung rum reiten danke) und sie gaben IHM damit die Ehre etc die IHM zustand. Die Bibel zeigt uns fast überall was Gott von uns als seine Kinder fordert und wie wir uns Ihm gegenüber verhalten sollen. Aber er weis auch das dies leider nicht 100% klappt. Wenn ich jetzt sage Gott dient mir, dann klingt das für mich wie als wenn ich Gott rufen kann und er springen muss wenn ich will und zu was ich will. Gott gibt wie er will und handelt wie er will!!! Nicht wie wir wollen. Und wenn sie schon das Lied anbringen, so schauen sie doch mal an, was immer an Ende jeder Strophe steht „ALLES HERR BIST DU“ und nicht ich.

            Aber wahrscheinlich haben wir auch ein anderes Verständnis von Dienen.

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            • Schau mal genau hin, was da alles so versackt und auf der Strecke bleibt, auch wenn man täglich den Puls seiner eigenen Rechtgläubigkeit fühlt.
              Warum diese pseudotypischen Deutungsweisen, die absolut falsch sind. ? Ich habe nicht das alte Thema aufgegriffen und aufgewärmt. Für mich ist das schon Schnee von vorgestern.
              In der Tat, ich bin egozentrisch, ich darf und muss es, aber nicht so wie es in der Welt ist. Haben Sie schon einmal gezählt, wie oft in Ps 139 „Ich“ vorkommt? „Egozentrischer geht es doch kaum. Und wie ist das mit der Eigenliebe, die ich haben muss, um meinen Nächsten erst lieben zu können.
              Ist nicht der egozentrisch, der meint der Geheimrat Gottes zu sein? Den undankbaren Posten hab ich schon mit 25 Jahren aufgegeben.

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              • Herr Hao,

                Es ist schon interessant, wenn man Dinge herausreist aus ihrem Zusammenhang und sie für seine eigenen Gedanken einsetzt. Alle in Psalm 139 beschrieben Bsp. beziehen sich wie sie es sagten zwar auf ICH, aber das diese Bsp. der Demütigung und die ausdrücke dannach bzw. die Sätze in denen das ICH steht, zur Ehre Gottes sind und nichts damit zu tun haben das ICH positiv oder herausragend darzustellen, scheinen sie zu ignorieren.

                Tut mir leid aber es ist für mich sehr schade, aber unter diesen Umständen ist für mich jegliches weitere Schreiben wohl eher überflüssig.

                Möge der Herr uns die Augen öffnen für seine Ehre und das unser Leben IHM die Ehre gibt und nicht uns. Möge der Herr uns jeglichen Grund und Boden entziehen uns rühmen zu können, damit Ihm allein die Ehre, Preis und Anbetung sein.

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                • Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.

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